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autismusanderherum.de

Beginn einer Reise

Ich bin Niels Kröger, Jahrgang 1982, und Vater eines wundervollen frühkindlichen autistischen Sohnes.

Bereits in der Stillzeit zeigten sich erste Verhaltensunterschiede zu den Kindern unserer Freunde und Bekannten. Meine Frau und ich maßen dem jedoch wenig Bedeutung bei, da alle Kinder einzigartig sind und jedes einzelne seine Eigenarten hat.

Rückblickend waren es die ersten Anzeichen für den Beginn einer turbulenten Reise, die uns oft an unsere Grenzen und auch darüber hinaus gebracht hat. 

 

Mit Liebe, Verständnis, Büchern über bedürfnisorientierte Erziehnung und viel "Trial and Error" lernten wir Stück für Stück die Bedürfnisse unseres Sohnes zu verstehen, auf ihn einzugehen und eine für ihn und uns funktionierende Welt zu schaffen.

Mit dem Beginn der Kita geriet diese Welt ins Wanken.

 

Obwohl unser Sohn gerne in die Kita ging und ein sonniges, liebevolles Gemüt hat, wurden sowohl heftigste"Wutausbrüche"als auch fremd- und eigengefährdendes Verhalten immer häufiger.

Auch Phasen vollständiger Teilnahmlosigkeit ohne jegliche Reaktion auf Ansprache von Erzieherinnen oder Kindern kamen vor.

Wir unterstützten unseren Sohn weiterhin so gut es uns möglich war.

Brachten ihn möglichst spät in die Kita, holten ihn früh wieder ab, ließen ihn wenn es morgens zu viel war komplett Zuhause und machten uns ständig Sorgen ob wir ihm mit unserem Handeln den soziale Anschluss zusätzlich erschwerten.

 

Wir gingen unterdessen noch mehr auf seine Bedürfnisse ein und bestärkten ihn darin, dass sein Charakter wundervoll ist.

Gemeinsam wurden wir zu Gefühlsdetektiven, fanden heraus dass alle Gefühle ihre Berechtigung haben und vermittelten ihm immer wieder, dass er nicht verantwortlich für seine Ausbrüche ist, sondern die Welt um ihn herum einfach nicht passt.

Wir führten viele Gespräche mit zum Glück verständnisvollen Erzieherinnen und auch mit weniger verständnisvollen Eltern. Wir ertrugen die Ratschläge zu "besserer" Erziehung, mieden bald Spielplätze und andere Orte mit vielen Menschen und warteten auf einen Platz zur Diagnostik.  

Dann kam die Pandemie und es wurde einfacher. Homeoffice war oft die Regel, Kitazeiten wurden verkürzt oder es wurde darum gebeten die Kinder zuhause zu lassen. Die Spielplätze waren leerer und selbst Schwimmbadbesuche wurden für uns möglich.

Unsere kleine Welt funktionierte wieder und wir machten uns gegenseitig Mut, dass es in der Schule anders werden würde.

 

Und es wurde anders, aber kein bisschen einfacher. 

Verzögert durch die Pandemie und pünktlich zur Einschulung erhielt unser Sohn unter anderem die Diagnose:

Autismus-Spektrum-Störung

Wieder begann ein neuer, diesmal viel turbulenterer Abschnitt unserer gemeinsamen Reise.

Während wir uns noch fragten welche Schritte jetzt anstehen, wurde unser Sohn und auch wir vom System Schule vollständig überrollt und desillusioniert.

Neben Kurzbeschulung, vielen Gesprächen mit Lehrern, Sonderpädagogen, Jugendamtmitarbeitern, Familienhilfe und Therapeuten galt es so viele offenen Fragen zu klären. 

 

Oft hatten wir keine Kraft mehr und fühlten uns verloren, allein und haben uns so sehr Unterstützung gewünscht.

Bei umgedacht - Autismus im Kreis Mettmann einer wundervollen, von engagierten und einfühlsamen Menschen gegründeten Selbsthilfegruppe wurden wir emotional aufgefangen, erhielten viele nützliche Informationen und die Unterstützung die wir brauchten.

  Wir lernten vieles besser zu verstehen und bei offenen Fragen gab es immer ein offenes Ohr, Verständnis und oft hilfreiche Antworten für uns.

 

Plötzlich waren wir nicht mehr alleine auf unserer Reise sondern gemeinsam.

 

Diese positive Erfahrung hoffe ich mit sumsituA - Autismus andersherum weiter geben zu können und lade Euch ein, einen Teil des Weges gemeinsam zu gehen.

InitiatorNielsKröge vo sumituA Logo
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